Das Projekt

Das Projekt

Sprache und Bild …

15 Jahre lang …

… haben viel miteinander zu tun. Worte, die nicht bildhaft sind, vergesse ich leicht. Bilder ohne Mitteilung übersehe ich oft. Bildhafte Sprache und sprechende Bilder dagegen prägen sich fast mühelos ein und gehören für mich idealerweise zusammen. Bild und Wort können im Miteinander eine besondere Poesie und Lebendigkeit erlangen, so als würden sie sich gegenseitig „verdeutlichen“.

     Diese Sicht ist letztlich zum Impuls für das Projekt karlskARTen geworden. Geschriebene Worte und bildende Kunst so zu verbinden, dass sie gleichrangig zusammenklingen und sich verstärken, war eine der wesentlichen Grundideen für das Projekt.

     Als zweiter Impuls kam die Vorstellung hinzu, Kunst und Sinnsprüche auf einfache und kostengünstige Weise zugänglich zu machen. Ein interessantes Bild verliert seine Intensität nicht, wenn es sich im Postkartenformat zeigt. Und ein interessanter Spruch braucht nicht unbedingt Buchdeckel und Regalbrett, um gut aufgehoben zu sein. Eine Postkarte wiegt nicht so „schwer“ wie ein Gemälde oder ein Gedichtband. Sie kann aber, abhängig vom Betrachter, genauso „gewichtig“ sein.

     Ein dritter Aspekt der Karten ist ihre Unabhängigkeit im schöpferischen Prozess und ihre freilassende Art gegenüber dem Betrachter. Die Sprüche haben keine definierte Form und Zielsetzung. Sie entstehen ohne

erklärbare Logik und Absicht – vergleichbar den Eindrücken, die ich gewinne, wenn ich beim Spazierengehen den Blick schweifen lasse. Mein Blick wandert ebenfalls ohne Logik und Absicht durch die Landschaft, die mich umgibt. Er wandert, weil ich die Augen geöffnet habe, und er verweilt, wo sein Interesse geweckt ist. Nicht anders ist es mit den Sprüchen.

     Ich lasse Fragen und Gedanken schweifen, ohne Logik und Absicht, und gelegentlich vermittelt sich eine gedankliche Essenz, bei der ich verweilen mag. In Worte gefasst, entstehen so von Zeit zu Zeit Sprüche, zu denen sich genauso frei passende Bilder ergeben: Werke von Künstlerinnen, mit denen ich gemeinsam „unterwegs“ bin, oder auch bearbeitete Fotos. Manchmal ist auch zuerst das Bild da, und die Worte ergeben sich aus der Sprache des Bildes.

     So voraussetzungslos, wie die Karten inhaltlich entstanden sind, wollen sie auch betrachtet werden. Es gilt also nicht die alte ungeliebte Schulaufgabe: was will der Dichter sagen? Im Gegenteil! Dem Wesen der Karten ist Fantasie, Spielfreude, Intuition sowie das Schauen und Verweilen eigen. Komponenten also, die zunächst nicht zur Interpretation taugen. Stattdessen regen sie dazu an, die eigene Fantasie, Spielfreude und Intuition zu beleben und auszukosten.

     In diesem Sinne: Lassen Sie Ihre Gedanken und Gefühle schweifen!

Marianne von Salis

… habe ich Kunstpostkarten produziert, die karlskARTen. Ende 2008 hatte ich die ersten Entwürfe aus meinem – sich wegen der ungewohnten Mühen schüttelnden – damaligen Drucker gezogen. Anfang 2009 konnte ich die ersten 17 Karten in Auftrag geben, bei einer regionalen Druckerei, mit der ich seitdem meine Begeisterung für schöne Farbigkeit samt passender Worte teilen kann.

     Ende 2023 umfasste das karlskARTen-Sortiment 241 verschiedene Postkarten, außerdem 13 Klappkarten und einige ergänzende Produkte. Zigtausendfach sind die Karten inzwischen verkauft.

Für mich – und für alle anderen im karlskARTen-Team auch – ist das eine Masse. Ein „Massenprodukt“ allerdings sollten die Postkarten gar nicht werden. Das wusste ich zwar noch nicht, als ich mit der Produktion begann. Was weiß man schon, wenn man eine ganz andere berufliche Heimat hat.

     Wir alle hatten keine Ahnung, aber extreme Freude an dem Projekt karlskARTen, das unsere persönlichen, nebenberuflichen Fähigkeiten brauchte und zusammenführte (s. auch die Seite Über uns). Wie der Anklang bei den Käufern sein würde, mussten wir abwarten.

Inzwischen aber ist es längst keine Frage mehr: die Karten sind nicht für unaufhörlichen Zuwachs und

große Auflagen geeignet. Sie wollen Interesse finden – und dieses Interesse finden sie da, wo sich Herzen öffnen, wo Gedanken und Gefühle in Resonanz gehen, wo Momente der Besinnung sein können. Mit vielstelligen Absatzzahlen und stets wachsender Angebotspalette hat das erstmal nichts zu tun.

    Weil ich die bisherige individuelle Art der Karten so sehr mag und zudem alles Übermaß scheue, habe ich Ende 2023 die Produktion neuer karlskARTen beendet. Es mangelt nicht an weiteren Ideen, und auch die Künstlerinnen, die ihre Bilder großzügig zur Verfügung gestellt haben, haben noch viel in petto. Auch das Weltgeschehen im Großen und Kleinen wird weiterhin Anlass geben, neue Blickwinkel und Gedanken zu finden. Dennoch habe ich den sicheren Eindruck, dass im Rahmen des Projektes karlskARTen das Wesentliche dargestellt und gesagt ist.

     Unverändert bleibt die Intention, dass jeder Mensch, der sich den Karten öffnet, in seinem Herzen sein eigenes Echo auf die Bilder und Worte wahrnehmen und weiten möge.

     Wie gehabt, werden karlskARTen auch weiterhin verkauft und neu aufgelegt. Auch diese Website bleibt vorerst online. Bestellungen und alle anderen Anfragen sind per Email und über das Kontaktformular möglich.

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